In sieben Jahren sollen in Gleesen Schiffe fahren
Über die große Resonanz freute sich der Vorsitzender des Gemeindeverbandes, Matthias Stein. Bei der Schleusenanlage in Gleesen werde das wohl größte Bauprojekt in Emsbüren realisiert. Dieses Jahrhundertprojekt sei vielen Mitbürgern gar nicht bewusst.
Der große Zuspruch zeige eindrucksvoll das Interesse an wichtigen Zukunftsthemen, zeigte sich der Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann beeindruckt. Er betonte, dass alle angestrebten Projekte in seinem Wahlkreis im Bundesverkehrswegeplan Berücksichtigung gefunden hätten. Für den Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals sei ein Investitionsvolumen von 541 Millionen Euro vorgesehen.
Als fachkompetenter Kenner des Bauprojektes zeigte sich Thomas Schütte. Der Unternehmer, Ortsbürgermeister und Kreistagskandidat führte die Teilnehmer von der ehemaligen Schule in Gleesen entlang des Dortmund-Ems-Kanals bis zur Schleuse. „Wo wir jetzt stehen, wird voraussichtlich in sieben Jahren die Fahrrinne des Kanals verlaufen und werden Großmotor-Güterschiffe fahren“, erläuterte Schütte. Dazu seien riesige Bodenbewegungen erforderlich. Der Boden werde zum großen Teil per Schiff zunächst zu einem Lagerplatz befördert.
Die Brücke Gleesen-Bramsche sei grundsätzlich zukunftsfähig. Das Problem sei allerdings die Kanaltiefe, sagte Schütte. Deshalb werde es wohl einen „Einbahnstraßenverkehr“ auf dem Kanal geben. Die Gleesener und die Bramscher Bürger träumten von einem Radweg über den Kanal und die benachbarte Aa. Allerdings koste ein solches Vorhaben zusätzlich rund 1,6 Millionen Euro. Man beabsichtige, eine Lösung für die Finanzierung zu finden.
Landrat Reinhard Winter machte deutlich, dass die Teilnehmer des Spaziergangs an der Basis einer der wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen der Zukunft ständen. Am 23. August werde der Bau der Schleuse Gleesen mit dem ersten Rammschlag offiziell durch Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, eingeläutet.
„Wir sind stolz auf die Großprojekte in unserer Region“, so der Landrat. Neben dem Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals sei auch der Bau der E 233 von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung des Emslandes. Insgesamt seien 1,2 Milliarden Euro an Investitionen geplant. Die Übernahme der Planungs- und Personalkosten für den Kanalausbau durch den Landkreis Emsland zahle sich jetzt aus, betonte Winter und zeigte sich überzeugt, dass andernfalls eine so zügige Planung nicht hätte erfolgen können.
Selbstverständlich werden es in der Bauphase auch Belästigungen insbesondere für die Anlieger geben, warb Reinhard Winter um Verständnis. Bei Problemen sollten die zuständigen Stellen informiert werden. Auch beim Landkreis Emsland würden die Bürger ein offenes Ohr finden. Er sei überzeugt, dass am Ende die Gemeinde Emsbüren und auch der Ort Gleesen profitieren würden.
Mitglieder der DLRG-Ortsgruppe Emsbüren, Gewinner des Ehrenamtspreises der Gemeinde Emsbüren, präsentierten einige neue Rettungsmittel, beispielsweise Rettungs-Kajaks, Rettungs-Boards und Rettungs-Ski. In einer Übung — ein mit mehreren Personen besetztes Boot war auf dem Kanal gekentert — waren das Rettungsboot, Strömungsretter und Sanitäter im Einsatz.