CDU diskutiert bei Boll in Emsbüren über Logistik der Zukunft
Derzeit laufen die Bauarbeiten auf dem Gelände der Firma Boll in Emsbüren am Schüttorfer Kreuz auf Hochtouren. Anfang November soll die neue Halle fertig gestellt sein. Neben Lagerhaltung, Konfektionierung und Kommissionierung bietet die Anlage dann auf ca. 10.000 Quadratmetern Nutzfläche und einem zusätzlich 600 Quadratmeter großen Bereich im Obergeschoss optimale Bedingungen, selbst für ausgefallene Bedarfsansprüche. „Seit Ende 2016 planen wir die Erweiterung. Vor drei Monaten haben wir dann mit den Bauarbeiten begonnen“, schilderte Geschäftsführer Ulrich Boll. Auf 40.000 Quadratmetern Fläche befinden sich bereits das Verwaltungsgebäude und eine Umschlagsanlage mit 42 Verladetoren. Zudem sind rund 50 der insgesamt 150 Fahrzeuge am Standort Emsbüren im Einsatz.
Dem Unternehmen sei eine nachhaltige Entwicklung wichtig. „Das heißt aber auch, dass sich unsere Arbeit wirtschaftlich nachhaltig rechnen muss“, hob Boll hervor. Dies habe am Ende den Ausschlag für den Standort in Emsbüren gegeben. „Der neue Standort verkürzt viele Fahrwege und wir sind damit hervorragend ans Münsterland, das nördliche Ruhrgebiet und die Niederlande angebunden. Damit sparen wir viel Zeit und Geld und schonen zugleich die Umwelt“, so Boll.
Die Niederlassung im Gemeindeteil Ahlde am Kreuz der A30 und A31 ist damit ein wichtiges Verteilzentrum in der Region. So ist es unter anderem eingebunden in ein europaweites Stückgutnetzwerk mit 36 Stationen in Deutschland und über 400 Empfangspartnern europaweit. „Boll stellt jeden Tag sicher, dass unsere Sendungen ihr Ziel erreichen“, betonte der CDU-Vorsitzende Stein. „Das ist alles streng organisiert, mit festen Eintreffzeiten und Vielem mehr. Nur so ist sichergestellt, dass jede Sendung am Folgetag ausgeliefert werden kann“, bestätigte Boll. Darüber hinaus ist Boll Partner für die komplette Abwicklung aller Zollformalitäten im Bereich Import, Export, Transit und Zolllager.
Im Anschluss diskutierten die Gäste intensiv über moderne Verkehrsinfrastruktur, die für die Region wichtige Bedeutung der Europastraße 233, zukünftige Antriebsmöglichkeiten sowie über das Thema Mitarbeitermangel. „Besonders die Suche nach Berufskraftfahrern gestaltet sich recht schwierig“, so Boll. Aber auch in anderen Bereichen des Unternehmens sei der Personalmangel spürbar. Beispielsweise sei es in der Konfektionierung, wo verschiedenste Waren wie Plakate, Fahrräder versandfertig gemacht werden, immer problematischer, gute Mitarbeiter zu finden.
Um die Verkehrsströme der Zukunft zu organisieren, bedarf es laut Boll neuer Verkehrskonzepte. „Wir müssen etwa im Hinblick auf die Entwicklung zum autonomen Fahren völlig neu denken“, so Boll. Als kurzfristige Maßnahme forderte er ein Überholverbot auf der Autobahn 30. Zudem müssten Strafen im Zusammenhang mit Verkehrsdelikten international stärker harmonisiert und konsequenter eingetrieben werden. „Die Verkehrsstrafen dürfen die deutschen Fahrer nicht benachteiligen“, stimmte hier auch die CDU-Abordnung zu.
Das Unternehmen Boll mit Hauptsitz in Meppen wurde 1865 gegründet und hat mittlerweile 510 Mitarbeiter bei einem Umsatz von ca. 40 Millionen Euro. Boll ist damit einer der führenden Logistikexperten in Nordwestdeutschland.