CDU wählt Klaus Hemme zum Kandidaten
Der frisch gewählte CDU-Bürgermeisterkandidat in Emsbüren, Klaus Hemme (36), will in den nächsten Monaten verstärkt mit den Bürgern, Vereinen und Firmen ins Gespräch kommen. Das hat der Kommunalpolitiker in der Mitgliederversammlung im Landgasthof Evering angekündigt.
Wie kurz berichtet, konnte Hemme am Dienstagabend in geheimer Wahl 77 von 78 Stimmen auf sich vereinigen. Ein CDU-Mitglied stimmte mit Nein. Hemme war der einzige Bewerber um eine Kandidatur. Er ist seit 2006 im Ortsrat Listrup sowie im Gemeinderat vertreten. Derzeit fungiert er als Ortsbürgermeister von Listrup, als stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Rat und als stellvertretender Vorsitzender der CDU Emsbüren . Außerdem leitet er im Rat den Finanzausschuss. Hauptberuflich ist er seit 2005 als Fachbereichsleiter bei der Gemeinde Salzbergen tätig. Die Bürgermeisterwahl soll zeitgleich mit der Europawahl Ende Mai 2014 stattfinden. Der jetzige Amtsinhaber Bernhard Overberg (parteilos) hat bereits angekündigt, erneut kandidieren zu wollen.
Hemme betonte in seiner halbstündigen Vorstellungsrede, die mehrfach von Beifall unterbrochen wurde: „Ich werfe meinen Hut in den Ring, weil mich das Amt des Bürgermeisters sehr reizt.“ Schon jetzt trage er im Emsbürener Ortsteil Listrup Verantwortung. Natürlich wolle er sich gerne weiterentwickeln. „Dies in meiner Heimatgemeinde tun zu dürfen, wäre ein Traum.“ Er fühle sich von seinen CDU-Ratskollegen und von den CDU-Vorstandsmitgliedern getragen. Diese hätten ihn motiviert, die Herausforderung anzunehmen mit dem Ziel, Emsbüren konsequenter und nachhaltiger voran zu bringen, als sie es aktuell erlebten.
Nach Darstellung von Hemme liegt die Stärke Emsbürens in einer ausgewogenen Struktur und einem vorhergesagten Wachstum von Einwohnerzahl und Arbeitsplätzen. „Wir sind ein sehr attraktiver Wohnort. Die Bürger fühlen sich grundsätzlich wohl in Emsbüren. Sie identifizieren sich mit unserer Gemeinde insgesamt, aber auch mit ihrem jeweiligen Ortsteil. Sie engagieren sich in vorbildlicher Weise in ihren Vereinen und Verbänden und bringen sich vielfältig ein.“
Falls die Emsbürener ihn zum Bürgermeister wählen würden, hätte die Wirtschaftsförderung für ihn Priorität. An der Vermarktung des Gewerbegebietes „Emslandpark“ am Autobahnkreuz müsse mit einer ausgeklügelten Strategie hart und effizient gearbeitet werden. Die finanzielle Situation der Gemeinde bezeichnete er als besorgniserregend; sie sei aber kein Grund zur Panikmache. Trotz der angespannten Finanzlage müssten notwendige Investitionen zügig umgesetzt werden. Er nannte in diesem Zusammenhang den Neu- oder Umbau des Feuerwehrhauses, den Ausbau der Südspange vom Tiggelwerkweg bis zur Waldstraße, den Ausbau der Mehringer Straße und höhenungleiche Querungen im Bereich der Bahn.
Hemme ging auch auf seine private Situation ein. Aufgewachsen in Listrup lebe er dort mit seiner Verlobten, die er noch in diesem Jahr heiraten wolle, auf dem Hof seiner Eltern zusammen. Er gab bekannt, dass er schon einmal kurz verheiratet gewesen sei. „Wir haben uns letztlich aber gütlich getrennt. Meine geschiedene Frau ist inzwischen auch wieder verheiratet.“
Zu Beginn der Veranstaltung hob der Vorsitzende der CDU Emsbüren, Bernd Drente, die fachlichen und menschlichen Qualitäten von Hemme hervor. Seine Parteifreunde Hermann Paus und Günter Fiening riefen die CDU-Mitglieder dazu auf, mit allen Kräften den Kandidaten zu unterstützen, um den Wechsel im Rathaus zu erreichen.
Der emsländische Landrat Reinhard Winter (CDU), der als Gast an der Mitgliederversammlung teilnahm, rief den Emsbürener CDU-Bürgermeisterkandidaten Klaus Hemme dazu auf, im Fall seiner Wahl zum Bürgermeister Emsbürener Interessen vehement beim Landkreis zu vertreten.
„Sie können sicher sein, dass ich an Ihrem Ärmel ziehen werde“, wies Hemme darauf hin, dass er Winters Angebot auf jeden Fall annehmen möchte. Zuvor hatte Hemme deutlich gemacht, dass er zum Nutzen von Emsbüren auch auf CDU-Netzwerke in Hannover, Berlin und sogar in Brüssel zurückgreifen wolle.
In einem Vortrag zum Thema „Das Emsland – aufgestellt für das Jahr 2020“ gab Winter die Devise aus, dass das Emsland mit den besten Landkreisen Deutschlands konkurrieren müsse.
Die aus seiner Sicht großartige Erfolgsgeschichte des Emslandes untermauerte er mit Zahlen. Der Landkreis Emsland konnte sich dem Landrat zufolge unlängst in einer Aufstellung des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln mit einer Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung von 31888 Euro vor dem Landkreis Osnabrück (22620 Euro) sowie dem Landkreis Grafschaft Bentheim (23083 Euro) behaupten. Winter: „Damit bestätigt sich erneut die hohe wirtschaftliche Dynamik des Landkreises Emsland, die bereits in der Vergangenheit in Studien wie dem Prognos-Zukunftsatlas 2010 festgestellt wurde. Hier erreichte der Landkreis Emsland im bundesweiten Vergleich Platz vier bei der Dynamik. Niedersachsenweit nahmen wir den ersten Platz ein.“
Als wichtige Zukunftsaufgaben nannte Winter die Gewinnung neuer Fachkräfte, die weitere Bereitstellung von Krippenplätzen (derzeit in den Kitas und in der Tagespflege mehr als 3240 Betreuungsplätze), die Wirtschaftsförderung, Investitionen in Bildung sowie die Sicherstellung der medizinischen Versorgung gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung.
Die „Erfolgsgeschichte“ des Emslandes führte er auch auf stabile politische Verhältnisse zurück. Er forderte die Kommunen auf, weiter mit dem Landkreis an einem Strang zu ziehen.