Als Bettlektüre eignet sich die dicke Schwarte, die Wolfgang Paus in den Händen hält, nicht gerade. 575 Seiten, ohne Stichwortverzeichnis, umfassen die „Steueränderungen 2014/2015“. Auch wenn der Emsbürener Unternehmer gerne etwas anderes lesen würde, muss er das Werk durchackern, um sein Unternehmen weiter durch das bürokratische Dickicht manövrieren zu können.
Paus und Fühner, CDU MIT Lingen Das sind nicht die einzigen Fragen und Probleme, die den Mittelständler umtreiben. Gemeinsam mit Christian Fühner, Vorsitzender der Jungen Union im Kreisverband Lingen, lädt Paus als Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung der CDU im Kreisverband Lingen deshalb zu einer Veranstaltung auf die Wilhelmshöhe ein. „Mit dem Mittelstand im Dialog. In welche Richtung steuert unsere Region?“ lautet das Thema am Mittwoch, 11. März, um 18 Uhr im Restaurant Wilhelmshöhe. Den Vortrag zur Einführung ins Thema hält Carsten Lindemann. Der CDU-Bundestagsabgeordnete aus Paderborn ist Bundesvorsitzender der Mittelstandsvereinigung. Paus und Fühner möchten dort gemeinsam mit den Gästen den Blick nach vorne richten. Die gute wirtschaftliche Situation für Betriebe und Beschäftigte in der Region sei unbestritten, sagte Paus in einem Gespräch mit unserer Redaktion. Doch gegenseitiges ‚Auf die Schulter klopfen‘ nutze niemandem. Als Handlungsfelder nannte der Unternehmer den zunehmenden Fachkräftemangel, eine zurückgehende Investitionsbereitschaft, wirtschaftliche Einbußen, die durch außenpolitische Konflikte verursacht werden, aber eben auch aus der Sicht des Mittelstandes unfreundliche politische Maßnahmen. JU-Kreisvorsitzender Fühner verwies in diesem Zusammenhang auf den Mindestlohn. Der enorme bürokratische Aufwand belaste die Unternehmen in erheblichem Maße. Die „Arbeitsstättenverordnung“, welche exakt vorschreibt, welche Anforderungen an einen Heimarbeitsplatz zu stellen sind, nannte Paus als weiteres Beispiel. Die JU mache sich für diese Themen deshalb zusammen mit der Mittelstandsvereinigung stark, weil sie der Auffassung sei, dass die CDU ihr wirtschaftspolitisches Profil wieder stärker in den Blick nehmen müsse, sagte Fühner. Wohlstand und eine gute Auftragslage seien nicht als gegeben hinzunehmen, unterstrich Paus. Der Mittelstand brauche mehr politische Unterstützung – auch von seiner eigenen Partei.