Milchviehbetriebe an der Ems sehen Perspektiven
Milchkühe werden bei Mönch-Tegeder schon seit Generationen gehalten, weil man die dafür geeigneten Emsweiden hat. Mit einer Herdengröße von etwa 110 Kühen liegt die Betriebsgröße im emsländischen Durchschnitt. Die Aufzucht der Jungtiere ist aus Platzgründen ausgegliedert und findet gegenwärtig an einem Standort in der Grafschaft Bentheim statt. Das sei arbeitswirtschaftlich nicht länger tragbar und verursache unnötige Transportkosten, erläutert Ludger Mönch-Tegeder. Deshalb plane man, die ausgelagerte Jungviehaufzucht auf den Familienbetrieb zurückzuholen und darüber hinaus den vorhandenen Betrieb so umzustrukturieren, dass ein zweiter Melkroboter eingesetzt werden könne.
„Beide Maßnahmen bedeuten einen erheblichen Gewinn an Tierwohl und Arbeitsqualität für den Menschen“, begründete Ludger Mönch-Tegeder die Investitionsplanungen. Der 38-jährige Landwirt möchte zur Sicherung des Familienbetriebes in die Zukunft investieren und hat bereits im Jahr 2013 einen entsprechenden Bauantrag gestellt. Die Baugenehmigung lasse leider immer noch auf sich warten.
CDU-Kreisvorsitzender Markus Silies erinnerte an eine Forderung der Partei, landwirtschaftliche Baumaßnahmen, die ausschließlich dem Tierwohl oder der Umwelt dienen und nicht mit einer Erweiterung verbunden sind, möglichst schnell und kostensparend zu genehmigen. Der Hof Mönch-Tegeder sei ein Beispiel dafür, wo beides möglich sei: eine nachhaltige und gesellschaftlich gewollte umweltverträgliche Nutzung des Grünlandes an der Ems und verlässliche Entwicklungsperspektiven für die dort ansässigen milchviehhaltenden Betriebe.
Die Situation der etwa 100 Milchviehbetriebe im Altkreis Lingen bewertete Wichard Wabner in einem Gespräch mit der Redaktion grundsätzlich positiv. Der Jurist ist seit 2006 Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Kreisvereins Lingen und leitete von 1998 bis 2006 die Landwirtschaftliche Buchstelle Lingen. Er hat somit einen guten Überblick über die wirtschaftliche Situation der Betriebe. „Die mittleren bäuerlichen Familienbetriebe mit einer durchschnittlichen Herdengröße von 90 Kühen sind Top-Betriebe und durchweg zukunftsfähig“, erklärte Geschäftsführer Wabner.